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England-Tour 2013

 


 

1. Sheffield United FC - Coventry City FC  1:2

(01.02.2013) 

Dass es nicht ganz so einfach ist, eine Individualreise mit acht Leuten reibungslos und ohne Verluste durchzuführen, dürfte auf der Hand liegen. Das durften die Mitglieder des Waldhof-Fan-Clubs „Krauts“ auch erfahren, als sie zu ihrer sechsten Mitglieder-Reise ins Mutterland des Fußballs aufgebrochen waren. Vier Spiele an drei Tagen standen auf dem Plan, zudem hatte sich der Kulturbeauftragte des Fanclubs, Andre Schleichert, wieder bestens mit dem kulturellen Angebot vor Ort vertraut gemacht und ein kurzweiliges Programm auf die Beine gestellt. Erneut glänzte er vor Ort mit interessantem Wissen und führte die Teilnehmer durch die Stadt, fast schon so, als wäre er hier zu Hause. Doch nun zurück zum Start: Zu unchristlicher Uhrzeit startete der Kleinbus vom Friedrichsfelder Goetheplatz in Richtung Flughafen Hahn. Bereits hier profitierten die Teilnehmer, die in diesem Jahr um eine weitere Person gewachsen sind, wieder von der köstlichen, hausgemachten Verpflegung von „Feinkost Schleichert“, die kulinarisch kaum Wünsche offen ließ. Am Flughafen folgte aber dann bereits der erste Schock: Einer der gebuchten Teilnehmer musste bei der Passkontrolle für die Ausreise einige unerwartete Fragen beantworten. Erst im letzten Moment wurde ihm der Zutritt zum Flugzeug gewährt, so dass es doch noch in kompletter Besetzung nach Stansted auf die britische Insel ging. Dort angekommen mussten die Reisenden dann aufgrund des Zugfahrplans noch einen zweistündigen Aufenthalt über sich ergehen lassen, doch schlussendlich ging es dann über die Trolley-Route zu den Zügen und auf den Schienen Richtung Sheffield. Dort angekommen, wurde der direkte Fußweg zum vorgebuchten Hotel eingeschlagen, der Ampelbeauftragte Lukas Belovic erfüllte seine Aufgabe nicht immer zur vollsten Zufriedenheit. Da die zur Neige tangierenden Vorräte aus der Futter-Schmiede des Hauses Schleichert bei einigen Teilnehmern einen Hungerast produzierten, wurde auf dem Weg noch eine Einkehr in das Pub „Old Queens Head“ eingelegt, wo auch die Guinness-Feuertaufe des Neu-Reisenden erfolgte. Nachdem die Rucksäcke im Hotel abgestellt wurden, ging es stante pede auf einen kleinen, aber feinen, vom Kulturbeauftragten geführten Rundgang, der an der Kathedrale und am Rathaus vorbeiführte. Dabei wurde auch allmählich die Richtung des Stadions „Bramall Lane“ eingeschlagen, wo am Abend der Klub Sheffield United sein Heimspiel gegen Coventry City auszutragen hatte. Minütlich wurde spürbar, wie der Wind immer kälter wurde, bis er am Ende des Tages gefühlte -10 Grad erreicht haben dürfte. Nach einem Abstecher in den Fanshop von Sheffield United, wo das vereinseigene Maskottchen, ein Pirat in Fußballkleidern, zu einem Foto gewonnen werden konnte. Die eingangs beschriebenen Verluste machten sich auch hier bemerkbar, denn einer der Teilnehmer war bei diesem Fotomoment unauffindbar. Nachdem einige Reisende danach ihrem nächsten Hungerast durch einen frisch zubereiteten, saftigen und unnachahmlichen Burger entgegneten, ging es in das unweit gelegene Railway Hotel zu einem letzten Getränk. „Germans yes, Coventry no!“ wurden die „Krauts“ hier vom Türsteher begrüßt. Innen lockte ein einladendes, erquickendes und ansprechendes Ambiente zum Verweilen. Doch leider übten die bereits vorliegenden Eintrittskarten zeitlichen Druck aus und die Friedrichsfelder verabschiedeten sich in Richtung Stadiontore. Das Stadion bestach durch seine Harmonie aus Historie, Nostalgie und Moderne, die sich hier hervorragend vereinbart sah. Trotz der Modernisierungsarbeiten hat die Spielstätte damit keineswegs seinen Charme eingebüßt. Die Stimmung mutete auch ordentlich an und beide Mannschaften boten einen britischen Kampf oberster Güte, der Unterhaltungswert war aufgrund der hohen effektiven Spielzeit sehr ordentlich. Die beiden Mannschaften präsentierten zwei Spielhälften, die unterschiedlicher nicht hätten sein können. Während Coventry den ersten Durchgang klar dominierte und auch 1:0 in Front lag, war auf die Heimmannschaft kaum noch ein Pfifferling zu setzen. Diese kamen aber wie verwandelt aus der Kabine und schafften mit einer Energieleistung noch den Ausgleich, um in der Schlussphase doch noch das 1:2 zu kassieren. Aufgrund eines krankheitsbedingten Ausfalls bei den fast schon arktischen Temperaturen, suchten die „Krauts“ nach dem Spiel den direkten Rückweg, wo sich die Gruppe aufspaltete in Richtung Hotelzimmer oder Pub.  Der Abschluss eines langen Tages war erreicht.     

 

Bramall Lane


 

2. Sheffield FC

(02.02.2013) 

Tag zwei und nach einer Mütze voll Schlaf und einem hervorragenden Full English Breakfast starteten die acht Friedrichsfelder in ein neues Abenteuer, das letztlich nachhaltigen Eindruck verursachte. Zuerst aber ging es für die Reiseteilnehmer für eine Stunde zur freien Verfügung in die Stadt von Sheffield, wo das ein oder andere Mitbringsel ergattert wurde. Danach folgte für die „Krauts“ aber eine Audienz bei den Wurzeln des Klubfußballs. Denn es stand der Besuch beim Sheffield FC, dem ältesten noch existierenden Fußball-Klub der Welt an. Zwei Vorstände holten die Friedrichsfelder auch direkt beim Hotel ab, brachten sie zunächst zum Fanshop des Klubs und anschließend zum BT Local Business Stadium, wo ein kurzer Rundgang durch das kleine, schnucklige Stadion anstand. Anschließend wurden die „Krauts“ eingeladen, beim ältesten Klub der Welt zum Elfmeterschießen anzutreten. Am Ende standen sieben Treffer bei sieben Schüssen und eine hoffnungslos verdreckte Hose des eingesetzten Torhüters, der bei jedem Elfmeter mit den Fingerspitzen dran war. Im Anschluss überreichten die „Krauts“ ein mitgebrachtes Waldhof-Trikot an den Vereinsvorsitzenden Richard Tims und nahmen die zuvor abgeschlossene Vereinsmitgliedschaft beim Sheffield FC in Empfang. Damit können sich dieWaldhof-Krauts rühmen, Mitglied beim ältesten Fußballklub der Welt zu sein und damit in einer Riege mit Manchester United oder Real Madrid zu stehen. Danach wurden die Friedrichsfelder eingeladen, sich in das Gästebuch des Vereins im Trophäenraum einzutragen und sich darin zu verewigen – hierin finden sich Eintragungen von Fans aus aller Welt. Zum Abschluss dieser Etappe ging es zur Einkehr noch in die Vereinskneipe „Coach and Horses“, das eigens für die aus Mannheim angereisten Gäste früher geöffnet wurde. Bei einem schnellen, aber geschmacklich äußerst gewöhnungsbedürftigen einheimischen Bier wurden noch weitere Informationen ausgetauscht und über die Philosophie des Klubs, der sein Dasein in der englischen 8. Liga fristet, berichtet. Ein sehr interessanter Besuch, der den „Krauts“ sicherlich im Gedächtnis hängen bleiben wird.

BT Local Business Stadium


 

3. Sheffield Wednesday FC - Brighton & Hove Albion  3:1

(02.02.2013) 

Vom Vereinspub des Sheffield FC ging es für die Friedrichsfelder Reisegruppe zurück in die Stadt in ein weiteres Pub, um sich auf das nächste Fußballereignis, dem Besuch des Stadions Hillsborough vorzubereiten. Dabei ging es so euphorisch und unterhaltsam zu, dass ein Teilnehmer, der bekannt war für seine Abneigung für englische Badezimmer, eine kurzfristige Dusche erhielt. Der hiermit „Frischgemachte“ stach damit seine fleckige Hose wieder aus. Wenig später ging es dann per Tram in Richtung Hillsborough, ein Stadtteil von Sheffield, in der das gleichnamige, nostalgische und weltbekannte Stadion von Sheffield Wednesday steht. Da die Zeit bereits so vorangeschritten war, musste das vom kulinarischen Kulturbeauftragten eigentlich vorgesehene „Fish-and-Chips“-Essen entfallen. Es ging direkt ins Stadion, wo vier waghalsige Teilnehmer spontan auf einen 3:1-Heimsieg wetteten. Noch heute versprüht das Stadion „Hillsborough“ im Norden Sheffields eine ganz besondere Atmosphäre. Nicht allein, dass das Stadion von außen seinen nostalgischen Blechdosen-Charakter mit Backstein-Zusatz bewahren konnte. Auch die Erinnerungen an die größte Katastrophe des englischen Fußballs schwebt nach wie vor über und rund um die Arena. So vereinen sich an der Gedenkstätte zur Hillsborough-Katastrophe unweit des Eingangs zur Haupttribüne scheinbar rivalisierende Fangruppen zu einer im Verbund gedenkenden Gemeinde. Schals von unzähligen Fußballvereinen aus England und der ganzen Welt dokumentieren die Verbundenheit zu einem Ereignis, das als eines der Schwärzesten in Englands Fußballgeschichte eingegangen ist. Doch hier wird nicht nur der Vergangenheit gedacht, sondern auch aktiv Fußball gespielt. Sheffield Wednesday hat sich gerade in die 2. Liga zurückgekämpft und derzeit die Führungsrolle in der 550.000-Einwohner-Stadt gegenüber dem Drittliga-Rivalen Sheffield United übernommen. Gegen den Aufstiegskandidaten Brighton & Hove Albion, ein Klub ohne nennenswerter Erstligatradition waren die „Owls“, wie der Heimklub genannt wird, jedoch in der Außenseiterrolle. Unerheblich, denn Sheffield kämpfte die Gäste vom Ärmelkanal in typisch britischer Manier nieder und feierte am Ende einen 3:1-Erfolg. Nach dem Spiel war der Heimverein um drei wichtige Punkte im Abstiegskampf reicher und die „Krauts“ ihrem Wettgewinn von 100 Pfund. Auf dem Heimweg passierten die Friedrichsfelder noch das Denkmal an die Stadionkatastrophe und legten hier auch einen Waldhof-Schal nieder. Noch am Ende wurde per Zug noch der Weg in Richtung West Bromwich eingeschlagen. Hier mussten sich die Friedrichsfelder noch mit den Gepflogenheiten der einheimischen Busfahrer anfreunden. Diese geben beim Anblick einer wartenden Meute an einer Bushaltestelle einfach noch einmal Gas und starten gnadenlos durch. Dass keiner der Reisenden verletzt wurde, grenzte da schon an ein Wunder. Das Feierabend-Bier an der Hotelbar war somit mehr als verdient.

Hillsborough


 

4. Wednesbury Sports - Jubilee Rangers  0:10

(03.02.2013) 

Tag drei der England-Tour 2013 und nach einem einmal mehr deftigen, würzigen und absolut schmackhaften English Breakfast im Hotel in West Bromwich ging es auf erstem Wege per Taxi zum Birmingham Airport, wo die beiden Mietautos in Empfang genommen wurden. Über die Ringautobahn um Birmingham herum ging es für die beiden motivierten Fahrer auf ungewohnter Fahrposition dann nach Wednesbury zum Hydes Park, wo zu unchristlicher Uhrzeit am Sonntag morgen um 10 Uhr die Sandwell Premier & District League ihre Heimspiele anpfeift. Zum Highlight des Spieltages erwartete der Tabellendritte Wednesbury Sports den Spitzenreiter Jubilee Rangers. Auf vier weiteren Spielfeldern im Park wurden weitere Ligaspiele zeitgleich ausgetragen. Die Anlage glich wie eine große Spielwiese und so konnte Groundhopping vom Feinsten zelebriert werden. Letztlich blieben die Reisenden aus Friedrichsfeld aber doch an besagtem Spiel hängen und beobachteten, wie sich Wednesbury Sports mit den letzten Kräften gegen die Niederlage stemmten. Der Libero der Mannschaft, der mit seinem Rainer-Scholz-Gedächtnisbartden 1980er Jahren entsprungen schien, donnerte zahlreiche Bälle mit einem Monica-Seles-Urschrei aus der eigenen Hälfte. Doch die Wand hielt nicht immer. Am Ende siegte der Tabellenführer beim Dritten knapp – mit 10:0. Die „Krauts“, die das Ereignis mit Spannung verfolgten, mussten das Gelände zur Halbzeit beim Stand von 0:3 verlassen. Sie machten sich auf, um das letzte Highlight der Tour zu erreichen: Das Heimspiel von West Bromwich Albion gegen Tottenham Hotspur.

Hydes Park


 

5. West Bromwich Albion - Tottenham Hotspur FC  0:1

(03.02.2013) 

 

Text und Bilder folgen